Was ist Karate-Do?
Sportkarate
ist nicht ...
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wildes Raufen und Boxen mit
den Händen und den Füßen.
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ein System, bei dem man das
Zerschlagen
von Brettern und Ziegelsteinen lernt.
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eine Schulung von Gewalt,
Aggression
und Arroganz.
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eine Methode, bei der man lernt,
Menschen totzuschlagen.
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Sportkarate ist ...
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die japanische Form der
schnellsten
Kampfsportart der Welt.
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ein wohldurchdachtes System zur
ganzkörperlichen Fitness.
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eine Schulung von Konzentration,
Disziplin, Geist und Charakter.
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eine sichere und effektive Form
der Selbstverteidigung.
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[Infos über das Karate-Do vom
Deutschen Karate Verband e.V.]
[Gesundheitliche Aspekte des regelmäßigen
Karate-Trainings]
[Imagefilm des Deutschen Karate Verband
e.V.]
Zum Begriff "Karate-Do":
"Kara-Te-Do" kann übersetzt werden mit "Der Weg der leeren
Hand". Die Bedeutung des Weges ist in diesem Zusammenhang eine
innere persönliche Haltung mit dem lebenslangen Zweck der
Vervollkommnung der eigenen Persönlichkeit als Einheit von
Körper und Geist.
Geschichtliche Entwicklung:
Die ursprünglichen Wurzeln der asiatischen Kampfkünste sind
in China zu finden. Im Zen-Kloster Shaolin erdachte der
indische Mönch Bodhidharma ca. 500n.Chr. Körperübungen
(Shaolin-Kempo),
die den gesundheitlichen Zustand der Mönche verbessern sollten
und außerdem die Mönche befähigten, sich effektiv gegen
Überfälle zu verteidigen. Ihr Ruhm breitete sich in ganz China
aus.
Durch die intensiven Handelsbeziehungen Chinas mit den unter
japanischer Herrschaft stehenden Inseln Okinawas mischte sich das Kempo mit den dort bereits entstandenen
Kampfkünsten und es entstand das "Okinawa-Te". Im Lauf der
Geschichte Okinawas verhängten die Herrscher zwei Mal ein
Verbot über die Bevölkerung, Waffen zu tragen. Das etablierte
Feudalsystem sollte damit gestärkt werden. Diese Waffenverbote
haben wahrscheinlich unter anderem zu einem intensiven Bemühen
um das Erlernen der waffenlosen Kampfkünste beigetragen.
Schriftliche Aufzeichnungen gab es kaum. Die Techniken wurden
anhand von verschiedenen Katas (festgelegte Technikformen gegen
imaginäre Gegner) überliefert und trainiert, so dass sie auch
von Einzelnen alleine im Verborgenen geübt werden konnten. Katas
stellen daher die wichtigste Grundstruktur des Karate dar.
Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts traten die Kampfkünste
Okinawas ans Licht der Öffentlichkeit, als der Schullehrer,
Dichter und spätere Pädagogikprofessor Gichin Funakoshi die Integration des
Okinawa-Te in Schulen und Hochschulen betrieb, da er von
dessen hohem, charakterbildendem Wert überzeugt war. Um die
Bedeutung des Zen-Buddhismus als wesentliche geistige
Grundlage deutlich zu machen, aber auch aus einer wachsenden
antichinesischen und nationalistischen Haltung Japans heraus,
änderte Funakoshi den Namen Okinawa-Te um in Kara-Te-Do.
In Europa wurde Karate das erste Mal 1954 in Paris
vorgeführt. Jürgen Seydel, der deutsche
Karatepionier, führte es 1957 in Deutschland ein. 1961 wurde
der Deutsche Karate-Bund als ältester deutscher Fachverband
gegründet. 1976 entstand der
Deutsche Karate-Verband (DKV).
Funakoshis
Leitsatz:
Das höchste Ziel im
Karate-Do ist nicht der Sieg oder die Nieder-
lage, sondern die
Perfektion des menschlichen Charakters!
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Funakoshis
Karate-Regeln:
Funakoshi hinterließ seinen Schülern
zwanzig Leitsätze, die er dringend zu beachten riet. Er
bestand vor allem in der Interpretation des Karate-Do als Weg zur Entwicklung eines
friedvollen Geistes. Seine Kunst diente nie allein dem Zweck,
nur den Körper stark zu machen, sondern ging weit darüber
hinaus und betraf den Menschen als Ganzes, der auf diesem Weg
durch Übung zu einem neuen Bewusstsein gelangen soll. Von Karate-Do
im Sinne Funakoshis kann man nur dann sprechen,
wenn die innere Einstellung stimmt, wenn nicht der Sieg über
andere das einzige oder wichtigste Ziel ist, sondern der
alleinige Sieg über sich selbst.
- Karate-Do beginnt mit Respekt und endet mit
Respekt.
- Im Karate gibt es keinen ersten Angriff.
- Karate ist ein Helfer der Gerechtigkeit.
- Erkenne zuerst dich selbst, dann den anderen.
- Die Kunst des Geistes kommt vor der Kunst der
Technik.
- Lerne deinen Geist zu kontrollieren und befreie
ihn dann.
- Unglück geschieht immer durch Unachtsamkeit.
- Denke nicht, dass Karate nur im Dojo
stattfindet.
- Karate üben heißt, ein Leben lang arbeiten.
Darin gibt es keine Grenzen.
- Verbinde dein alltägliches Leben mit Karate,
dann wirst du geistige Reife erlangen.
- Karate ist wie heißes Wasser, das abkühlt, wenn
du es nicht ständig warm hältst.
- Denke nicht an das Gewinnen, doch denke darüber
nach, wie man verliert.
- Verändere ständig deine Verteidigung gegenüber
deinen Feinden.
- Der Kampf hängt von der Handhabung des Treffens
und des Nicht-Treffens ab.
- Stelle dir deine Hand und deinen Fuß als Schwert
vor.
- Wenn du den Ort verlässt, an dem du zu Hause
bist, machst du dir viele Feinde.
- Die Haltung des Anfängers muss frei sein von
eigenen Urteilen,
damit er später ein natürliches Verständnis
gewinnt.
- Die Kata darf nicht verändert werden, im Kampf
jedoch gilt das Gegenteil.
- Hart und weich, Spannung und Entspannung,
langsam und schnell
- alles in Verbindung mit der richtigen Atmung.
- Denke immer nach und versuche dich ständig an
Neuem.
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Dojo-Kun:
Sei höflich und
bescheiden!
Vervollkommne
deinen Charakter!
Sei geduldig und
beherrscht!
Sei mutig!
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Literaturquellen:
-
Binhack, Axel; Karamitsos, Efthimios: Karate-Do
- Philosophie in der Bewegung.
Axel Binhack, Am Wald 3, 65207 Wiesbaden, 1993
-
Wichmann,
Wolf-Dieter: Richtig Karate 1. blv
Sportpaxis 233, 1985
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Lind, Werner: Budo - Der
geistige Weg der Kampfkünste. O.W. Barth Verlag,
1992
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